Die nächsten drei Wochenenden stehen ganz im Zeichen der Konfirmation, bis alle 87 Konfis in insgesamt sechs Gottesdiensten ihr eigenes Ja zum Glauben gesagt haben. Und wieder finden sich die Termine mit den Namen und Fotos der Konfirmanden im Schaukasten. Diesmal sind sie in vier Setzkästen angeordnet, dazu eine stilisierte Sonne und eine Gießkanne.

Wenn es doch so einfach gewesen wäre, werden sich die Eltern der Konfirmanden und nicht nur die denken. Wenn doch Sonne und Wasser, guter Boden, etwas Dünger und regelmäßige, liebevolle Pflege ausreichen würden, um glückliche und lebenstüchtige Kinder heranwachsen zu lassen.  Ausreichend Essen und Trinken, ein geordnetes und hoffentlich prägendes Elternhaus als Nährboden, Lob und wenn nötig auch mal eine Zurechtweisung, aber vor allem Lob und Ermutigung als Dünger, liebevolle Anteilnahme, Wertschätzung und Vertrauen im täglichen Umgang, also in der Pflege…. Das sind schon sehr gute Voraussetzungen. Und alle Eltern bemühen sich, ihren Kindern das mit auf den Weg zu geben. Und trotzdem haben wir es nicht allein in der Hand. Auch bei uns ist nicht immer heile Welt, auch wir müssen den Kindern manchmal Dinge zumuten, die wir ihnen lieber erspart hätten. Das Leben besteht nicht nur aus Sonnenschein. Und dann sind da die Einflüsse von außen, die wir nur schwer kontrollieren können. Die falschen Freunde und Vorbilder, schlechte Lehrer, böse und traurige Erfahrungen, Krankheit oder ein Unfall. All das kann den Lebensweg negativ beeinflussen. Irgendwann fangen alle Eltern an zu beten, irgendwann tritt die Situation ein, wo wir als Eltern nicht mehr weiter wissen und nur noch Gott bitten können. Deshalb vertrauen wir Gott ja in der Taufe unsere Kinder an mit den besten Segenswünschen und der Hoffnung auf seine Gnade. Und deshalb sind wir so froh, wenn die jungen Menschen sich auch Gott anvertrauen und im Glauben und der christlichen Gemeinschaft, die sie ja in der Konfirmandenzeit kennengelernt haben,  Hilfe und Orientierung suchen und hoffentlich auch finden. Auch das ist Gnade, um die wir als Eltern, Paten oder Begleiter auf dem Weg nur bitten und beten können. Denn der Nachwuchs schickt sich nun an, die Setzkästen, d.h. den Schoß der Familie zu verlassen und selbst Wurzeln zu schlagen und eigenständig zu wachsen. Hoffentlich in gutem Boden und mit ausreichend Sonne, Regen und Dünger, mit Stürmen, die sie stärken und nicht entwurzeln, und mit Gottes Segen. 

Und dann sind da noch die Pusteblumen im Schaukasten verstreut. Kennen Sie den Brauch noch, eine Pusteblume anzublasen und sich dabei etwas zu wünschen? Das Schaukastenteam wünscht den Konfis, frei nach dem Kanon in Singt Jubilate:

Dass Erde und Himmel euch blühen,
dass Freude sei größer als Mühen,
dass Zeit auch für Wunder euch bleib
und Frieden für Seele und Leib.

Für das Schaukastenteam
Maren Topf-Schleuning