Die Glocken
„Eine Gemeinde, die ihre Glocken recht hört, wird ihr Geläut bald unterscheiden können und dann wissen, zu welcher Art Feier sie rufen“, so Pfarrer Karzig im Gemeindeblatt von 1957.
In dem mächtigen Kirchturm unserer Kirche am Zeltinger Platz hängen vier Glocken:
Matthäusglocke (Vaterunser-/Betglocke)
92 cm, 431 kg in Gis-Dur
Inschrift: „Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ Mt 28,20
Markusglocke (Taufglocke)
110 cm, 811 kg in Fis-Dur
Inschrift: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht“ Mk 10,14
Lukasglocke (Christi-Geburt-Glocke)
124 cm, 1175 kg in E-Dur
Inschrfit: „Siehe ich verkündige euch große Freude, denn euch ist heute der Heiland geboren“ Luk 2,10,11
Johannesglocke (Ewigkeitsglocke)
150 cm, 2173 kg in Cis-Dur –
„Ich lebe und ihr sollt auch leben“ Joh 14,19
Bis auf die kleinste, die Matthäusglocke, wurden die 1937 bei Erbauung der Johanneskirche aufgezogenen Glocken im Zweiten Weltkrieg 1942 eingeschmolzen und erst 1957 wieder ersetzt. Dem Guss aus Bronze (78% Kupfer, 22% Zinn) der Glockengießerei Petit & Edelbrock in Westfalen, nahe der holländischen Grenze wohnte damals eine kleine Delegation der Gemeinde bei. Für die Aufhängung der größten Glocke war eigens eine Versteifung des Turmes nötig, die von der Thyssen Hütte in Duisburg gespendet wurde. Für die Glocken, die 5, 7 und 13 Tausend DM kosteten, hatte die Gemeinde gesammelt, einschließlich der Konfirmanden.
Die Läuteordnung klingt komplizierter, als sie ist: Alle vier Glocken erklingen gemeinsam zum Einläuten des Sonntags am Samstag um 18 Uhr, zu Beginn des Sonntagsgottesdienstes um 9.52 Uhr und zu dessen Ende sowie in der Christnacht, Neujahrs- und Osternacht. Zur Taufe erklingen die Matthäus- und die Markusglocke, zur Hochzeit kommt die Lukasglocke dazu, bei Beerdigungen wird nur die Johannesglocke geläutet. Zu kleineren Andachten laden die Markus- und die Lukasglocke ein, die auch am Sonntag um 9.30 Uhr die Gläubigen gemahnen, sich auf den Weg zum Gottesdienst zu machen.
Ein schöner Brauch ist auch das Läuten der kleinsten Glocke zum Vaterunser, damit auch diejenigen, die den Gottesdienst nicht besuchen, das Vaterunser mitbeten können.
Foto: Ev. Kirchengemeinde Frohnau