Unser Schaukasten zum Advent

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Unser Schaukasten zum Advent

# Schaukasten

Unser Schaukasten zum Advent

Der diesjährige Adventsschaukasten ist anders als die der vorigen Jahre: Kein Rot und Grün, kein Gold und Silber. Davon gibt es ja wieder genug auf Adventsmärkten, bei Zusammentreffen aller Art und in den Schaufenstern.

Wir wollten schon farblich die Aufmerksamkeit auf die eigentliche Adventsbotschaft lenken, die Wiederkehr Gottes in diese Welt. Deshalb wird die liturgische Farbe der Adventszeit nämlich lila in mehreren Farbtönen variiert. Lila steht für Buß- und Fastenzeiten und genau das ist der Advent eigentlich. Eine Zeit der Einkehr und der Vorbereitung auf die Wiederkehr Gottes, also nicht die Geburt in Bethlehem sondern  das zweite Kommen. Das haben die frühen Christen noch zu Zeiten ihres eigenen Lebens ganz sicher erwartet. Diese sichere Naherwartung ist uns inzwischen verlorengegangen.

Gott kommt in diese Welt? Wie soll das sein? Wie soll das gehen? Aller Anschein spricht doch dagegen, mehr denn je. Der nicht enden wollende Krieg in der Ukraine, das Leid in den Schützengräben, die grauenvollen Taten der Terroristen der Hamas an israelischen Zivilisten, nun das große Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen.

Wo ist Gott in dieser Welt? Die Frage stellen sich viele zurzeit. Warum erhört er unsere Friedensgebete nicht? Wie lange will er warten? Was soll denn noch passieren, welche apokalyptischen Schreckensbilder erwarten uns noch, welche weiteren Natur- und Klimakatastrophen?

Und doch ist Gott unsere einzige Hoffnung. Die Überzeugung, dass er und der Glaube an ihn diese Welt ein wenig besser machen kann. Und nur er. Und nur die Menschen, die in seinem Sinne handeln. Dass überall da, wo Glaube und Vertrauen trotz aller Widrigkeiten aufscheinen, es heller wird in den Herzen und Seelen und in der Welt. Die Hoffnung nicht aufgeben, dass irgendwann auf den Krieg die Versöhnung folgt, auf das Leid wieder Freude. Und das Wissen, dass Gott in allem Leid bei uns ist.

Das ist eine Haltung, die man einüben kann und vielleicht auch einüben muss. Dafür stehen die strengen quadratischen Formen. Eine Haltung, die aber auch wachsen muss, wie eine Pflanze. Dafür stehen die beiden Tomatenstangen, die zu dem leuchtenden Kreis hinführen.  Dem Kreis als Symbol für Anfang und Ende zugleich, dem Symbol der Ewigkeit.

Es ist ja nicht so, dass es in früheren Zeiten keine Katastrophen, keinen Krieg, kein  Leid gegeben hat. Wahrscheinlich ist das Gegenteil richtig. Wir hatten das Glück und die Gnade einer fast 80 jährigen Friedenszeit in Europa. Wir hatten das Glück von Wohlstand und Freiheit, die immer größer wurden, bis sich auch ihre Schattenseiten zeigten. Willkommen in der Normalität – zumindest der Normalität der meisten Generationen vor uns.  

Und doch war  Gott ihre einzige Hoffnung. Und doch waren sie der Überzeugung, dass er und der Glaube an ihn diese Welt ein wenig besser machen kann. Sie wussten, dass überall da, wo Glaube und Vertrauen trotz aller Widrigkeiten aufscheinen, es heller wird in den Herzen und Seelen und in der Welt. Sie haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass irgendwann auf den Krieg die Versöhnung folgt, auf das Leid wieder Freude. Und sie bewahrten das Wissen, dass Gott in allem Leid bei uns ist. Sie haben damit gerechnet, dass Gott in diese Welt kommt. Sie hatten diese Haltung eingeübt.

Und das lenkt den Blick auf das kleine auf die Spitze gestellte Quadrat unten rechts im Kasten. Da steht in einer gewundenen Schlange, wie ein Fragezeichen der Satz:

Vielleicht ganz anders als gedacht ???  

In dieser Hoffnung wünschen wir Ihnen eine schöne Adventszeit!

Für das Schaukastenteam
Maren Topf-Schleuning 

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