Die letzten Wochen der Passionszeit sind angebrochen, Karfreitag steht vor der Tür. Nach dem Schaukasten über die Passionswerkzeuge steht nun die Dornenkrone im Mittelpunkt. Sie liegt auf blanken Felssteinen, die schon das Grab symbolisieren. Darüber eine Kreidezeichnung, die Jesus am Kreuz zeigt neben dem Schächer, zu dem Jesus gesagt hat: „Noch heute wirst Du mit mir im Paradies sein.“ Dazu neben der Dornenkrone auf einer Tafel der Vers Lukas Kap. 6 Vers 21: „Selig seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.“

Der Vers stammt aus den sog. Seligpreisungen, die am Anfang der lukanischen Feldrede steht, die Parallelstelle zur Bergpredigt. Jesus beginnt seine erste große Lehrrede mit diesen Seligpreisungen an seine Jünger. Er kündigt ihnen die Umkehrung der Verhältnisse im Reich Gottes an, das unmittelbar bevorsteht bzw. mit seinem Wirken bereits begonnen hat. „Selig seid ihr Armen, denn das Reich Gottes ist euer, selig seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr sollt satt werden, selig seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.“

Unglaublich diese Aussagen, geradezu ein Paradoxon. Das was auf Erden gegolten hat, wird diametral anders sein. Das ist eine Zusage, auf die wir vertrauen dürfen. Jesus hat sie seinen Jüngern gegeben und sie trifft auch auf uns heute zu. Und sie trifft auch auf Jesus selbst am Kreuz zu. Binnen drei Tagen ist er aus seinem Leid erlöst und von den Toten auferstanden. Gott hat ihn errettet, das feiern wir an Ostern. Noch am Kreuz, in allem Elend hatte Jesus ein Ohr für die (Mit-)leidenden. Dem Übeltäter, der mit ihm gekreuzigt wurde und der Jesu Unschuld ausspricht, sagt er ebenfalls die Auferstehung zu. Noch in Leid und Tod kümmert er sich um seine Mitmenschen, das ist die Botschaft des Lukasevangeliums.

Also dürfen wir uns in der Passionszeit, in der wir Jesu Leiden gedenken, schon leise freuen auf Ostern, auf die Auferstehung, den Sieg über den Tod. Dann werden die Weinenden lachen. In dieser Gewissheit ist Jesu Leid und Kreuzestod der Schrecken genommen und auch wir dürfen, wenn wir jetzt Grund zur Traurigkeit haben, hoffen und darauf vertrauen, dass sich die Dinge wieder ändern, früher oder später. Diese Gewissheit und diese Geborgenheit in Gott bleibt, in aller Traurigkeit.

In diesem Sinne wünscht Ihnen das Schaukastenteam noch eine von Zuversicht geprägte Passionszeit.
Maren Topf-Schleuning

(Foto: Maren Topf-Schleuning)