Unser Schaukasten im Februar

Unser Schaukasten im Februar

Unser Schaukasten im Februar

# Schaukasten

Unser Schaukasten im Februar

Der Rote Faden

Auf einem großen auseinander gefalteten Pappkarton zieht sich in mehreren gewellten Reihen ein dicker roter gestrickter Faden, offenbar mit einer altmodischen Strickliesl hergestellt. An ihm entlang ist folgender Text geschrieben:

Es läuft eine Linie durch unsere Jahre,
gezogen von einer sicheren Hand.
Nichts geschieht „einfach so“.
Was um uns her geschieht, redet uns an.
Was wir erfahren, will uns ändern.
Was uns begegnet, ist ein Geschenk.
Alle Wahrheit, die wir verstehen,
alle Lebenskraft hat uns einer zugedacht.
Was uns zufällt, was wir Zufall nennen,
fällt uns aus einer gütigen Hand zu ….
…. Wir können uns aus der Hand legen.
ER wird uns halten und bewahren
In Zeit und Ewigkeit.

Der Text ist von dem bekannten evangelischen Theologen und Verfasser einer modernen Bibelübersetzung Jörg Zink, mit der für ihn typischen Sprachkunst und Sprachgewalt geschrieben.

Gehalten und bewahrt ist der Untertitel des Textes, der sich in größeren Buchstaben auch an zentraler Stelle zwischen den roten gestrickten Linien findet. Den „Roten Faden“ hat das Schaukastenteam als Leitmotiv und Bild für diesen Text gefunden. Wie ein Roter Faden führt uns Gottes Gegenwart durch unser Leben. Ein dicker haltbarer Faden, nicht etwa ein seidener Faden. Das gilt selbst dann, wenn wir selbst uns Gott gar nicht so nahe fühlen, eher das Gefühl haben, unsere Beziehung zu ihm hinge an dem berühmten seidenen Faden. Und es gilt auch dann, wenn wir gerade nicht auf Samt gebettet sind, sondern mit einem harten Pappkarton auskommen müssen.

Wir können uns aus der Hand legen – formuliert Zink – wir müssen uns darum nicht kümmern und uns nicht sorgen, wir müssen uns dafür nicht anstrengen, ja wir können sogar versuchen den Faden zu durchtrennen. Es wird uns nicht gelingen. ER wird uns halten und bewahren – hier und einst – in Zeit und Ewigkeit.

Lebenslinien heißt der Titel, den Jörg Zink gewählt hat. Und das Bild passt auch wunderbar: die Lebenslinien in unseren Händen, die sind einfach da. Wir haben sie nicht geschaffen, wir können sie nicht loswerden. Wir können sie auch nicht lesen – auch wenn abergläubische Wahrsagerinnen mit noch abergläubischerem Publikum das behaupten. Sie sind so rätselhaft wie oft Gottes Wege mit uns. Und beeinflussen können wir sie auch nicht. Allenfalls vertieft sich die ein oder andere Linie durch ein einschneidendes Erlebnis in unserem Leben, ebenso wie sich unsere Beziehung zu Gott durch einschneidende Erlebnisse vertieft.  

Bleiben Sie also gehalten und bewahrt –
grüßt das Schaukastenteam und Maren Topf-Schleuning

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed