Fürbitte

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# Corona Archiv

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Hinter den Fürbitten unseres kleinen Filmes stehen Anliegen unserer Gemeindeglieder. Wir stellen sie Ihnen im Folgenden vor.

1.) Wir beten für die Arbeit der Nichtregierungsorganisation „Violence Prevention Network“. Hier arbeitet unser Kantoreimitglied Cornelia Lotthammer. Die Organisation führt Schulungen im Bereich der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen durch und im Bereich extremistischer Gruppen. Es geht darum, Gewalt aufgrund von radikalisierten Ansichten zu vermeiden. In der Corona-Pandemie beobachtet die Organisation ein Anwachsen von extremistischen Positionen und Verschwörungstheorien. „Die Corona-Pandemie wird zur Zeit von Extremist*innen jeglicher Couleur für die eigenen ideologischen Zwecke bzw. Narrative missbraucht.
Für die Rechtsextremist*innen handelt es sich beispielsweise wahlweise um eine Verschwörung der Juden bzw. der Pharmaindustrie, um unsere Gesellschaftzu schädigen. Für die Islamist*innen ist der Virus eine Strafe Gottes, die nur Ungläubige im Westen trifft. Das Versammlungsverbot, das ja auch für Moscheen gilt, wird als Unterdrückung der Muslime dargestellt.
Was wir wünschen und hoffen in diesen Zeiten ist, dass sich nicht noch mehr Menschen an ideologischen Narrativen orientieren oder sich extremistischen Gruppierungen anschließen mögen, so groß ihre - verständlichen - Sorgen auch sein mögen und so verlockend die Angebote auch scheinen. Und wir hoffen und
wünschen uns, dass die verirrten Seelen, die sich bereits in einer Radikalisierung verloren haben, davon absehen, Gewalt auszuüben und sich darauf besinnen, dass es andere Wege gibt.“

2. )Wir beten für die Townships in Kapstadt. Constantin Mertens war als ökumensicher Freiwilliger des Berliner Missionswerkes in Südafrika. Er hat in Kapstadt in einem Slumcenter gearbeitet und musste seinen Freiwilligendienst aufgrund der Corona-Pandemie abbrechen. Constantin hat dort Lebensmittel beschafft und Kinder unterrichtet. Als der Lockdwon den Township erreichte, berichtete er: 

„Es ist für mich unvorstellbar, wie ein Lockdown im Township funktionieren soll. Dort, wo die Menschen auf engsten Raum oft mit drei Generationen zusammenleben, ist physische Distanz praktisch ausgeschlossen. Von regelmäßigem Händewaschen und Hygiene ganz zu schweigen. Wenn Einrichtungen wie iThemba Labantu wegbrechen, fällt vor allem für die Kinder eine regelmäßige Ernährung weg. Aber auch die Abwechslung von beengten Wohnverhältnissen durch Schule, Lernen und Spielen. Traurig bin ich darüber, dass ich mich von „meinen“ Kindern überhaupt nicht mehr richtig verabschieden konnte. Ich mache mir große Sorgen darum, wie die Mitarbeiter und Lehrer im Center, aber vor allem natürlich die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien diese Krise überstehen werden.“

 3.) Wir beten für die Arbeit der Jugendämter. Ein Mitglied unserer Kantorei schrieb uns: „In der letzten Zeit habe ich mir vor allem Gedanken um die Kinder gemacht, die seit vielen Wochen alleine mit ihren sucht- oder psychisch kranken Eltern(-teilen) zusammenleben, ohne dass sie von den beklemmenden häuslichen Gegebenheiten (enge, düstere, zugestellte Wohnungen, wenige oder keine Beschäftigungsangebote für Kinder, immer zu wenig Geld) zumindest stundenweise Entlastung durch eine andere Umgebung wie Kita, Schule oder Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung haben. 

Und um die Mädchen, bei denen der Schulausfall dazu führt, dass sie die Betreuung und Versorgung der jüngeren Geschwister übernehmen müssen, ohne sich mit der Begründung von Schule oder Schulaufgaben, z.B. in der Bibliothek, ein wenig Freiraum verschaffen zu können.

Alle diese Kinder sind aus dem Blick der offiziellen Stellen verschwunden, mögliche blaue Flecken oder andere Anzeichen von Gewalt sind noch leichter zu verbergen.“

4.) Wir beten für die Christinnen und Christen in Indien.  Anup Indwar, der in unserer Gemeinde für ein Jahr als ökumenischer Freiwilliger mitarbeitet, berichtet aus seiner Heimat:

„Der Lockdown erwischt vor allem die armen Menschen in meinem Land, Arbeitsmigranten und Tagelöhner. Viele sind an den Bahnhöfen gestrandet und kommen nicht nach Hause. Hinzu kommen die für diese Zeit für gewöhnlich hohen Temperaturen von 40 Grad, tagsüber. In der Nacht kühlt es sich nur wenig ab. Eine kleine Organisation in Ranchi, die von deutschen und indischen Freiwilligen gegründet wurde, verteilt Lebensmittel an bedürftige Familien. Doch ein extremer Regen hat ihr Lager gestern schwer getroffen.“

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