02/07/2024 0 Kommentare
Unser Schaukasten zum Ewigkeitssonntag
Unser Schaukasten zum Ewigkeitssonntag
# Schaukasten
Unser Schaukasten zum Ewigkeitssonntag
Himmelsleitern zum Ewigkeitssonntag 2020
Ein leuchtendblauer Himmel mit weißen Wölkchen leuchtet aus dem Schaukasten in den trüben November. Das vergrößerte Foto strahlt Fröhlichkeit aus. Auf dem Boden liegen bunte Herbstblätter, die dann doch die Jahreszeit in Erinnerung bringen. Vor dem Himmel schweben Leitern aus Papier - Himmelsleitern eben. Und auf jede Stufe ist der Name eines im letzten Kirchenjahr Verstorbenen aus unserer Gemeinde geschrieben. Darunter steht:
Weil Gott unendlich ist, dürfen wir endlich sein.
(nach Dorothee Sölle).
Die Himmelsleiter kennen wir aus dem 1. Buch Mose. Jakob sieht sie im Traum, als er auf dem Weg zu seinem Onkel nach Haran ist. Seine Mutter hatte ihn fortgeschickt, sich dort eine Frau zu suchen und aus Furcht vor der Rache Esaus, dem die beiden gemeinsam den Erstgeborenensegen und damit das Erbe abgelistet hatten. Die Leiter steht auf der Erde und ihre Spitze reicht bis an den Himmel. Die Engel Gottes steigen daran herauf und herab. Und oben steht Gott und verheißt Jakob eine gesunde Rückkehr und Nachkommen, die dieses Land besitzen werden. Hier ist die Pforte des Himmels ruft Jakob aus, als er erwacht und gelobt, hier in Beth El ein Gotteshaus zu errichten, wenn er zurückkehrt.
Die Himmelsleiter kennen wir aus vielen künstlerischen Darstellungen. Insbesondere Marc Chagall hat sie wieder und wieder zu wunderbaren Bildern inspiriert. Sie hat zunächst einmal eigentlich nichts mit dem Tod zu tun. Aber es ist ein schönes, ein tröstliches Bild, dass unsere Toten die Stufen der Himmelsleiter hinauf in den Himmel steigen. Die Bibel sagt nicht viel Konkretes dazu. Es gibt mehrere Beschreibungen, wo unsere Toten bleiben. „Wenn die Menschen auferstehen, sind sie wie Engel im Himmel“, sagt Jesus bei Mk 12,25. „Wir werden auferstehen und für immer beim Herrn sein“, sagt Paulus im 1. Thessalonicherbrief 4,17. „Unser irdischer Leib wird ein geistlicher Leib“ schreibt Paulus im 1. Korintherbrief 15, 44. „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“, heißt es im Johannesevangelium 11,25.
Weil Gott unendlich ist, dürfen wir endlich sein, sagt Dorothee Sölle. Meint sie damit, dass wir uns mit unserer Endlichkeit abfinden sollen, dass das Leben hier und jetzt alles ist? Oder meint sie damit, dass wir mit dem Tod, mit dem Ende unseres irdischen Lebens unseren Frieden machen sollen und können, weil Gott unendlich ist und wir mit ihm?
Ich meine, Gottes Unendlichkeit sollte uns reichen. Seine unendliche Liebe bietet die Gewissheit, dass wir geborgen sind im Leben und im Tod. Und so dürfen wir die Hoffnung haben, an seiner Unendlichkeit teilzuhaben. Wie, weiß nur er, das reicht mir.
Für das Schaukastenteam
Maren Topf-Schleuning
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