Unser Schaukasten Neujahr 2021

Unser Schaukasten Neujahr 2021

Unser Schaukasten Neujahr 2021

# Schaukasten

Unser Schaukasten Neujahr 2021

Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!

Eine optimistische Botschaft zum Jahresbeginn: In hoffnungsvollem Blau und unschuldigem Weiß strahlt der Kasten schon von weitem.  Es ist das Blau eines schönen Wintertages beim Wechsel zur Dämmerung, der sogenannten blauen Stunde. So möchten wir doch fühlen, zu Beginn dieses Neuen Jahres: Hoffnung, dass die Pandemie bald überwunden ist, Hoffnung, dass wir uns in absehbarer Zeit wieder wie früher unbeschwert treffen können, im Gottesdienst mit Singen! Hoffnung, dass unsere Lieben und alle anderen verschont bleiben von der Krankheit, Hoffnung, dass die wirtschaftlichen Folgen milder ausfallen als befürchtet. 

Und jeder Jahresbeginn birgt den Zauber des Anfangs, den Zauber der Unschuld. Noch haben wir keinen Fehlschlag erlitten,  noch haben wir keine große Sünde auf uns geladen, noch keinen guten Vorsatz übertreten, noch ist keine Katastrophe über uns hereingebrochen. Neue Wege liegen vor uns, auch unbetretene, nicht nur die ausgetretenen Pfade unseres Lebens. Das neue Jahr ist so unschuldig und unberührt wie die angedeutete frische Eisfläche im Schaukasten, in die erst wenige Spuren gezeichnet sind.

Wohin werden unsere Wege in diesem Jahr führen? Werden sie kurz sein oder weit? Werden sie gerade sein oder auf Umwegen zum Ziel führen? Werden wir unsere Wege gemeinsam gehen oder müssen wir sie allein gehen? Werden wir die Wege anderer Menschen kreuzen, sie ihnen hoffentlich nicht abschneiden? Und zu welchem Ziel? Werden wir am Ende des Jahres dort angekommen sein, wo wir es uns gewünscht oder vorgenommen haben? Wir wissen es nicht, noch nicht. Vielen Menschen macht das Sorge oder sogar Angst, andere sind eher neugierig und zuversichtlich, dass schon alles gut werden wird.

Das Lied (Evangelisches Gesangbuch Nr. 395), dessen erste Zeile der 3. Strophe Motto dieses Schaukastens ist, spricht beide Gruppen an. 

Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!

Vertraut den neuen Wegen, und wandert in die Zeit!
Gott will, dass ihr ein Segen für seine Erde seid.
Der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht,
der wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht.  

In der zweiten Strophe wird das Anliegen dieses Liedes am deutlichsten. Wir sollen Ausschreiten in das neue Jahr voller Vertrauen, dass Gott uns an unser Ziel geleiten wird. Aber nicht untätig, sondern wir sollen auf dem Weg wirken, ein Segen sein für diese, seine Erde, und für die Menschen darin. Denn Gott braucht unser Wirken, dafür hat er uns geschaffen, auch das steht da. Das Lied ist also Zusage und Auftrag zugleich.

Es ist sehr bekannt, was auch an der vertrauten und eingängigen Melodie der böhmischen Brüder liegt, EG Nr. 243: Lobt Gott getrost mit Singen. Aber es ist eines der jüngsten Lieder im Gesangbuch.  Klaus Peter Hertzsch, Studentenpfarrer und später Professor für Praktische Theologie in Jena hat es 1989 gedichtet. Er war von Beginn an in der ostdeutschen Friedensbewegung engagiert und hat auch die Wendezeit aktiv begleitet. Sein Lied ist ebenso zeitlos wie seine Predigten und trafen doch exakt in eine politsch-gesellschaftliche Situation und wollten dies auch. Und sie waren trotzdem zensurfest. Damals haben Menschen sich von diesem Lied bewegen lassen, mutig und friedlich gegen die Diktatur anzugehen.

Heute sollen wir uns davon bewegen lassen, mutig in unsere  Zukunft zu schauen und die Herausforderungen der Pandemie und der Zeit danach anzunehmen und mit Gottes Hilfe zu meistern: Jeder an seinem Platz, jeder seinen ihm zugedachten Beitrag.

Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen, in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.

Das Schaukastenteam wünscht Ihnen Hoffnung und offene Tore im neuen Jahr.
Maren Topf-Schleuning

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed