02/07/2024 0 Kommentare
Trödel - von den Mühen Gutes zu tun
Trödel - von den Mühen Gutes zu tun
# Schaukasten
Trödel - von den Mühen Gutes zu tun
Trödel – von den Mühen Gutes zu tun!
Entgegen guter Vorsätze wurde es wieder der Abend vor dem letzten Abgabetermin: Der erste Anschlag galt den Küchengeräten, den Fisslertopf benutzen wir so wenig wie den Reistopf und die Wärmeplatte. Aber ohne Stecker muss diese lieber in den Sperrmüllkarton, man kann ja den ehrenamtlichen Helfern nicht zumuten, seinen Müll zu entsorgen. Das Raclette wollte mein Mann behalten, als Erinnerung an seine Zeit in der Schweiz. Er brachte dafür Dinge, an denen mein Herz hängt. Also lieber alleine weiter, die Tischwäsche: Wer will heutzutage handgeklöppelte Deckchen haben? Die Sets hatten die Kinder schon mehrfach abgelehnt, also jetzt endgültig in den Trödelkorb. Die Damasttischdecke mit passenden 12 Servietten – doch lieber für die zukünftige Schwiegertochter aufheben? Dann mussten die Küchengeräte erst mal gründlich gewaschen werden, der Kerzenleuchter repariert. Nun sah er wieder so nett aus, dass man ihn vielleicht doch noch benutzt? Inzwischen war es 1.30 h und ich ganz verstaubt. Noch ein schneller Griff durchs Bücherregal. Am nächsten Morgen rangierte ich vorsichtig zwischen den anderen Autos auf dem Kirchenvorplatz und entlud meine 3 Umzugskartons. Man hörte hektische handy-Gespräche in den häuslichen Keller, wo sich denn noch gute Stücke versteckten. Und wen man alles traf, den man lange nicht gesehen hatte. Die Damen aus dem Trödelteam um Sabine Riedel und Ute Locke nahmen geduldig alles an, immer mit der Versicherung, die Dinge seien kaum gebraucht und dürften keinesfalls unter Wert verkauft werden. Selbst in dem noch herrschenden Chaos weckte einiges schon Begehrlichkeiten: ein Kinderfahrrad für den Neffen, ein Heizpilz für die Terrasse? Keinesfalls mehr kaufen, als man hingebracht hat! Aber wer soll denn das alles kaufen? Zum Schluss geht alles auf den Sperrmüll? Mitnichten versicherte mir Frau Riedel: Die Reste werden abgeholt von der zentralen Annahmestelle der Stadtmission für mehrere second hand Läden, einen Verkauf zugunsten von Obdachlosen, der Ukrainehilfe in Lobetal und der allerletzte Rest geht an einen bosnischen Gebrauchthändler, der damit seine Familie ernährt. Alles wird verwertet und tut noch über die Frohnauer Trödeltage hinaus Gutes. Herzlichen Dank an die Organisatoren und Helfer, die Spender und die Käufer. Im nächsten Jahr ist Kleidertrödel – noch schwierigere Entscheidungen, noch größere Versuchungen….
Maren Topf-Schleuning
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