Unser Schaukasten zum Ewigkeitssonntag

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# Schaukasten

Unser Schaukasten zum Ewigkeitssonntag

Worauf wir vertrauen: Unsere Verstorbenen sind nicht die Vergangenen, sondern die Vorausgegangenen. – Ewigkeitssonntag 2017

Alle Jahre wieder beeindruckt mich der Schaukasten zum Ewigkeitssonntag, der in mühevoller Handarbeit alle Namen der im Laufe des letzten Jahres verstorbenen Gemeindeglieder aufschreibt und ihnen so den letzten Respekt erweist.

Wie angedeutete Wellen des Meeres, so viele viele Namen in auf der Rückseite des Schaukastens. Daneben der Satz: „Worauf wir vertrauen: Unsere Verstorbenen sind nicht die Vergangenen, sondern die Vorausgegangenen.“

Im Vordergrund Kerzen, die ein warmes Licht werfen. Et lux perpetuam luceat eiis – das ewige Licht leuchte Ihnen. Diese Zeile  aus dem Faure Requiem, das die Kantorei zur stillen Gedenkzeit im November gerade einübt,  muss ich unwillkürlich denken, bzw. summen.

Sie sind nicht von vergangen, sie sind uns nur vorausgegangen. Impliziert das ein Wiedersehen nach dem Tod? Das könnte man so verstehen und der Autor hat es wahrscheinlich so verstanden. Dann ist der Tod leichter erträglich, wir treffen unsere Verstorbenen, unsere Lieben wieder, wenn auch wir heimgehen.

Aber nicht jeder kann das glauben, auch nicht jeder Christ stellt sich die Auferstehung so real vor, dass es zu einem echten Wiedersehen mit den Toten kommt. Vielleicht zu keinem Glaubensthema herrschen so diffuse Vorstellungen wie von der Auferstehung und vom ewigen Leben. Das liegt sicherlich auch daran, dass sich die heutige Kirche selbst so schwer damit tut, eindeutige Bilder zu liefern. So werden wir - mehr oder weniger - Gläubigen damit ziemlich allein gelassen, müssen selbst eine Deutung finden.

"Sie sind vorausgegangen". Dieser Satz stimmt immer, selbst für diejenigen, die gar nicht an ein Leben nach dem Tode glauben, selbst für Atheisten. Die Verstorbenen sind uns nur voraus gegangen, d.h. erschreckend logisch, auch wir müssen dahin, im schlimmsten Fall ins Nichts. Wir haben nur noch einen Aufschub bekommen, aber unser Schicksal ist unentrinnbar – wir müssen auch dahin, wo die Toten sind oder auch nicht sind. In die kalte Erde eingesenkt, um von den Würmern zerfressen zu werden oder in den heißen Ofen, um dem zuvorzukommen, die modernere und ästhetischere  Idee vom Sterben?

Wir kehren zurück an den Ausgangspunkt unseres Seins – Staub zu Staub, Erde zu Erde. Das kann man religiös sehen oder natur-wissenschaftlich: Die Materie zerfällt wieder und vereinigt sich mit dem Kreislauf der Natur. Vielen heutigen Menschen reicht allein diese Deutung, um sich mit ihrem Tod auszusöhnen: der ewige Kreislauf der Natur, zumindest solange der eigene Tod oder der naher Angehöriger nicht unmittelbar bevorsteht.

Aber wir Christen glauben etwas anderes, dürfen darauf vertrauen:

Für uns Christen ist der Tod nicht das Ende. Wir wissen nicht, was kommt. Aber wir glauben, dass etwas kommt. Und die Namen der Toten sind in den Himmel geschrieben so wie in unserem Schaukasten .

In dieser tröstlichen Gewissheit verliert der Tod seinen Schrecken: Sie sind nicht vergangen, sie sind uns nur vorausgegangen, vorausgegangen zu Gott.

Für das Schaukastenteam

Maren Topf-Schleuning

Foto: Ev. Kirchengemeinde Frohnau

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