
24/06/2025 0 Kommentare
Unser Schaukasten "Konfirmationen 2025"
Unser Schaukasten "Konfirmationen 2025"
# Aktuelles

Unser Schaukasten "Konfirmationen 2025"
Christen, was machen die denn so?
Das hat Pfarrerin Roth ihre beiden Konfirmandengruppen gefragt und ihnen dazu die Karikatur vorgelegt, die unten im Schaukasten zu sehen ist. Sie zeigt eine Personengruppe beim typischen Party-Smalltalk. Darüber die Sprechblase: CHRIST?!....ACH! INTERESSANT…UND WAS MACHT MAN DA SO? Die Befragten schauen ziemlich entsetzt und verlegen drein. Entsetzt, weil das Christentum inzwischen so aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden ist, dass man so etwas überhaupt gefragt wird. Als ob es sich um ein exotisches Hobby handelt. Wobei die Karikatur natürlich wie alle Karikaturen überzeichnet, aber doch im Kern genau trifft. Verlegen schauen die beiden, weil ihnen so schnell gar keine passende Antwort einfällt.
Unsere Konfirmanden hatten aber recht spontan eine Antwort, die sie auf Zettel schrieben, die das Schaukastenteam jetzt beidseitig auf drei großen Sprechblasen angeordnet hat. Vielen Dank liebe Konfirmanden für Eure Mitwirkung am Konfirmations-Schaukasten! Und ja, wir können Euch getrost konfirmieren. Ihr wisst, was es heißt als Christ zu leben. In den Antworten kehrten immer wieder dieselben Stichworte wieder:
- an Gott glauben, auf Gott vertrauen und deshalb Hoffnung haben
- in der Gemeinschaft der Gemeinde leben
- in den Gottesdienst gehen, Beten und Gott loben
- Gottes Gebote halten
- Den Nächsten lieben, mit ihm teilen, ihm helfen
- Jeden Menschen respektieren und akzeptieren
- verzeihen können.
Auf einem Zettel steht Kirchensteuern zahlen. Ja, das gehört auch dazu. Wie sonst soll die Kirche ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen, die Kindergärten, Hospize, Krankenhäuser, die Gebäude erhalten, ein lebendiges Gemeindeleben schaffen, Kirchenmusik anbieten.
Aber das wichtigste am Christsein finde ich immer ist, dass es auch nach außen in unserem Leben und Miteinander zum Ausdruck kommt. Ich habe das erlebt bei Reisen mit einer kirchlichen Gruppe. Da herrscht einfach ein anderes Klima als bei einer üblichen Studienreise, wo am Bus gedrängelt wird, man sich gegenseitig übertreffen will in (kunst-)historischen Kenntnissen und verspätete Gehbehinderte harsch zurechtgewiesen werden.
Und ich habe es erlebt am letzten Sonntag beim Open Air Konzert des Orchesters der Staatsoper auf dem Bebelplatz. Ich war nach dem Gottesdienst ganz spontan dorthin gefahren, ohne Getränk, ohne Sonnencreme, ohne Sitzgelegenheit oder gar Sonnenschirm. Die Sonne brannte mit 33 Grad, Schatten Mangelware. Ich kam neben einer Gruppe von jungen Menschen zu sitzen. Die boten mir einen Campingstuhl an, saßen stattdessen auf ihrer Decke. Später bekam ich auch noch den Sonnen/Regenschirm ausgeliehen, was ich dankbar annahm und ihn so hielt, dass auch der junge Mann neben mir noch etwas Schatten abbekam. Zum Schluss wurde mir noch ein Getränk angeboten. Und wir kamen ins Gespräch. Ja es handelte sich um Christen, evangelisch und katholisch. Das Geburtstagskind hieß Johannes, wie unsere Kirche. Ich erzählte ihnen vom Schaukasten und der Karikatur, über die ich schreiben wollte. So ist es doch: Christ sein heißt, den Campingstuhl und den Sonnenschirm der unbekannten Nachbarin zu geben, die ihn vielleicht dringender braucht. Ich war so dankbar und so gerührt, das hat mir dieses Open Air Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.
Solche Erlebnisse wünsche ich unseren Konfirmanden, ob als Geber oder Empfänger, und uns allen.
Für das Schaukastenteam Maren Topf-Schleuning
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