Unser Schaukasten Sommer 2025

Unser Schaukasten Sommer 2025

Unser Schaukasten zu den Sommerferien 2025

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Unser Schaukasten zu den Sommerferien 2025

In einer Woche beginnen die Sommerferien. Der Schaukasten stimmt schon darauf ein: Eine bunte Hängematte ist quer durch den Kasten gespannt auf grünem Rasen und vor blauem Himmel. Darüber steht: „Der erste Urlaub“.  Wieso es der erste Urlaub ist, erklärt sich aus dem Text unten links: Da wird nämlich die Schöpfungs-geschichte zitiert:  … und am siebenten Tag ruhte Gott von allen seinen Werken… …und Gott sah, dass es gut war…
Weiter heißt es im 1. Buch Mose, Kap 2,Vers 3: Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die er  geschaffen und gemacht hatte.

Urlaub ist eine ziemlich neue Erfindung. Im 18. Jahrhundert bezeichnet der Begriff eine Freistellung vom Militärdienst. Im 19. Jahrhundert wurde vereinzelt Urlaub, vor allem im Staatsdienst, gewährt.  Das Recht für Arbeitnehmer auf Urlaub, also bezahlte Freistellung, gibt es in Deutschland erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts. 1903 erstritten Brauereiarbeitern in Stuttgart und Thüringen drei! freie Tage pro Jahr.  Noch heute ist die Gewährung weiterer Urlaubstage Gegenstand fast jeden Arbeitskampfes und Tarifvertrages.  

Einzelne Ruhetage für die Bürger kannte man schon in der Antike. Sie wurden oft ad hoc nach bedeutenden Ereignissen, z.B. einer Krönung oder einem Sieg angeordnet. Die Begehung eines allwöchentlichen Ruhetages verdanken wir dem Judentum, das mit dem Schabbat an den 7.Tag der Schöpfung, an dem Gott nach getaner Arbeit  ruhte, erinnert. Es gilt ein strenges Arbeitsverbot: Der Schabbat ist ein Tag der körperlichen und geistigen Erholung, an dem man neue Kraft schöpfen kann. Er ist auch eine Zeit, die man mit Familie und Freunden verbringt, um die Bindungen zu stärken und gemeinsam zu feiern. Und vor allem hat der Schabbat eine spirituelle Bedeutung: Er dient zur Besinnung, zum Gebet und zur Verbindung mit Gott. 

Der  Schabbat wurde  dann auch vom Christentum übernommen,  aber ab ca. 130 n. Chr. nicht am Samstag, sondern am Sonntag, dem Tag der Auferstehung Christi,  gefeiert. Kaiser Konstantin machte den Sonntag 321 n. Chr. zum gesetzlichen Feiertag und öffentlichen Ruhetag, um christliche Gottesdienste zu privilegieren. Trotzdem blieb der Bezug  zum siebten Tag der Schöpfung und Gottes Ruhetag erhalten. Das Gebot, den Sabbat zuhalten  ist Bestandteil der in der Bibel niedergeschriebenen 10 Gebote, 5. Buch Mose 5,12.  Und „Du sollst den Feiertag heiligen“ heißt das 3. Gebot in Luthers Katechismus. In der Ruhe von eigenen Werken werde die Seele leer und bereit für Gottes alleinige Gnade,  meinte Luther. Und ein anderer Reformator sagte, der Sabbat/Sonntag sei zur Einübung in die Gelassenheit geboten worden. Dieser Gesichtspunkt wird auch von den Theologen des 20. Jahrhunderts betont.

Gelassen innehalten, das sollen wir auch im Urlaub: zurückblicken auf das was wir geschaffen und geschafft haben. Und Gott sah, dass es gut war. Dieser Satz beendet jeden der beschriebenen Schöpfungstage. Erst in der Rückschau können wir erkennen, ob das was wir getan haben, wirklich gut war. Wer immer nur weiter rennt, von einer Aktivität zur nächsten, von einer Reise zu nächsten, bringt sich um die Reflektion, um die Einordnung des Geschehenen und um die Erinnerung, in der manches doch noch viel schöner ist. Oft erschließt sich der wirkliche Sinn der Dinge erst in der kritischen Betrachtung darüber, im Nach“sinnen“. Wir laden Sie also ein in die Hängematte, am wöchentlichen Ruhetag, dem  Geschenk der Juden an die Welt. Und im Urlaub, dem  Geschenk der Arbeiter an alle Berufstätigen und Schüler und die Gesllschaft. So können Sie dem alltäglichen, auch dem selbstgeschaffenen,  Hamsterrad  entfliehen und nachsinnen, um  nicht am Wesentlichen vorbeizurennen.

Eine erfüllte Urlaubszeit wünscht für das Schaukastenteam
Maren Topf-Schleuning 

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